Rückblick auf die

HOLON-Mitgliedertagung



Am Samstag, den 6. April 2019 besuchten wir das Emma Kunz Zentrum in Würenlos

mit anschließendem Erspüren der Grotte.




Emma Kunz Zentrum an der Steinbruchstrasse 5 in Würenlos im Kanton Aargau



Besuch des Emma Kunz Zentrums

Es war recht kalt, als am 6. April 2019 zwölf BesucherInnen aus verschiedenen Landesteilen vor dem Emma Kunz Zentrum in Würenlos eintrafen. Deshalb waren wir froh um das wärmende Innere des Museumsgebäude.

Im Vortragssaal wurde uns, anhand von Bildern, während fast zwei Stunden das Leben und Schaffen von Emma Kunz geschildert. Das wirklich außergewöhnliche Leben von Emma Kunz regte zu intensivem Nachdenken an. Dem kam die eher bescheidene Teilnehmerzahl sehr entgegen, denn so reichte die Zeit, um die vielen auftauchenden Fragen sofort und meist kompetent zu beantworten.

Leben und Heiltätigkeit der Emma Kunz

Eingangs zeigte die Referentin auf, dass Emma Kunz, trotz bescheidener Schulbildung, schon mit zwanzig Jahren in die Vereinigten Staaten auswanderte; was damals noch recht ungewöhnlich war. Ein Jahr später kehrte sie mit vielen Eindrücken und Erfahrungen zurück. Sie sei sich dabei über ihre Berufung klar geworden. Entsprechend ihrer Abstammung aus armen Verhältnissen ging sie einem einfachen Gelderwerb nach, doch nebenher begann sie mit der Beratung von Hilfesuchenden. Sie beschäftigte sich intensiv mit der Herstellung von Auszügen von vielen Pflanzen. Dabei erhielt sie sehr zutreffende Informationen mit Hilfe ihres Pendels und ihrer Rute. Man sagte ihr auch hellseherische Fähigkeiten nach, beispielsweise konnte sie schon als Kind den Tod von Personen vorhersagen. Später – so die Vortragende – habe sie Bücher nicht lesen müssen, weil allein schon durch das Anfassen eines Buches ihr das Wesentliche des Inhalts übermittelt wurde.

Heilerde

Bei ihrer Heiltätigkeit wurde sie auf den Römersteinbruch von Würenlos aufmerksam. Sie stellte dort eine außerordentlich starke Schwingung im Gestein fest. Sie ließ Steine herausbrechen und mahlen. Das so gewonnene Pulver setzte sie erfolgreich für viele Behandlungen ein. Diese Heilerde wird auch heute noch unter der Bezeichnung AION A in Reformhäusern und Apotheken verkauft.

In den Kanton Appenzell vertrieben

Emma Kunz hat – und daran erkennt man die echten HeilerInnen – kein Geld für ihre Behandlungen verlangt. Das und ihre Erfolge wurden von den Ärzte in ihrem Umfeld als starke und unerwünschte Konkurrenz wahrgenommen. Sie wurde verunglimpft und schon bald nach dem zweiten Weltkrieg von verblendeten und atheistisch eingestellten Ärzten kritisiert und verklagt. Parteiische Richter verboten ihr das Beraten und Behandeln von Menschen. Auch untersagte man ihr die Weitergabe von Heilmitteln. Deshalb verlegte sie ihren Wohnsitz in verschiedene Kantone von denen sie jeweils nach wenigen Jahren wieder vertrieben wurde. Erst in den fünfziger Jahren fand sie in Waldstatt, Appenzell einen bleibenden Wohnsitz, in dem sie ihre Berufung ziemlich ungestört ausleben konnte.

Bei dieser Schilderung tauchten in meinem Geiste Parallelen zum Leben von Bruno Gröning auf. Er wirkte zur gleichen Zeit wie Emma Kunz. Mit seiner festen Überzeugung „Es gibt kein Unheilbar“ konnte er seinen Besuchern soviel Vertrauen einflößen, dass es zu tausenden Spontan-Heilungen kam. Auch er wurde von den damaligen Hütern einer ausgrenzenden Wissenschaft auf das Übelste beschimpft und mit „konstruierten Anklagen“ vor Gericht gezogen.

Diese traurige Tatsache möchte ich nur deshalb hier wiedergeben, weil sie zeigt, dass unsere Bevölkerung in den letzten fünfzig Jahren - trotz gegenteiliger Behauptungen - um einiges toleranter geworden ist.

Beeindruckt von den Bildern

An den Wänden des Museums, des Vortragsaals und der Teestube hängen sehr viele Bilder von Emma Kunz. Zudem wurde berichtet, dass eine beeindruckende Wanderausstellung weltweit unterwegs sei.

Rund dreihundert Bilder von Frau Kunz seien heute bekannt. Auf den ersten Blick zeigen sie geometrische Muster. Doch das Besondere erschließt sich erst durch das längere Betrachten. Man entdeckt unerwartete Abweichungen, Unterbrüche wo man eine Fortführung erwartet hätte und oft erschließt sich eine Tiefe im ansonsten zweidimensionalen Bild.

Frau Kunz habe sich jeweils nicht vorgenommen ein Bild anzufertigen, vielmehr zeichnete sie dann, wenn ein Drang über sie gekommen sei. Die meisten Bilder seien ohne Pause an einem einzigen Tag fertiggestellt worden. Dabei wendete Frau Kunz ein außergewöhnliches Verfahren an. Sie habe mit ihrem Pendel auf einem großen Blatt Stellen geortet, an denen sie spürte, dass sie diese mit einem Punkt versehen soll. Nachdem alle erforderlichen Punkte aufgetragen waren. Pendeltet sie aus, welcher Punkt mit welchem mit einer Linie verbunden werden soll. Für die abschließende Arbeit zeigte ihr Pendel an, welche Farbe sie an welcher Stelle auftragen soll. Bei diese Arbeit war sie völlig vertieft gewesen in einem tranceähnlichen Zustand. Sie unterließ das Essen und vermied alle anderen Störungen bis die Zeichnung ihre Endform erreicht hatte.




Die Höhle

Sie beeindruckt schon durch ihre Mächtigkeit. Wir verbrachten eine halbe Stunde darin und versuchten die Energien an verschiedenen Stellen zu spüren. Anschließend zeigte sich, dass jede Person, die ich darauf ansprach, eigene Empfindungen erspürte und damit unterschiedliche Erfahrungen machte.





Was bleibt ?

Emma Kunz war sich bewusst, dass ihre Bilder ihre Wirkung vielfach erst nach ihrem Tod so richtig entfalten werden. Das scheint man auch heute beobachten zu können. Sie werden beachtet, das im Gegensatz zu früher, als die Erben diese verbrennen wollten.

Die Referentin erzählte noch eine andere Begebenheit, welche das besondere Gespür der Emma Kunz zeigt. Einmal sollen Abgesandte von Sri Aurobindo sie besucht haben, um sie nach Indien einzuladen und hätten ihr ein Zusammenarbeiten angeboten. Sie habe diese Leute etwas unwirsch abgewiesen, mit der wohl zutreffenden Bemerkung: Ich brauche nicht nach Indien zu reisen, denn jede Gegend und jedes Volk hat ihre eigenen, ganz zu ihnen passenden Heiler.

Das Buch „Kilometer zéro“ lässt grüßen. Wie viele Suchende habe ich nicht schon erlebt, die zu vielen „Gurus und Heilerinnen“ gereist sind und von ihnen in höchsten Tönen schwärmen – aber nicht desto trotz noch immer in ihrem alten, bequemen und krankmachenden Verhalten verharren. Auch diesbezüglich könnte Emma Kunz mit ihrem unermüdlichen Schaffen an sich selbst und im Erledigen der täglichen Erfordernisse ein Vorbild sein.

Mein Dank geht an die Referentin, Frau Ruth Vuilleumier und an das Team, welches mit diesem Emma Kunz Zentrum die Erinnerung an diese außergewöhnliche Frau aufrecht hält. Das Weitervermitteln dieses Erbes lohnt sich, weil es so auch weiterhin positive Wirkungen zeitigt.

7. April 2019

Remy Holenstein