Nur die Poesie findet die Sprache der Trauer

Weitermachen nach dem 11. September 2001

Von Starhawk (Übersetzung: Brigitte Hummel)

Mitten im antikapitalistischen Sternmarsch in Washington D.C. letzen Monat fand ich mich Auge in Auge mit Polizisten, die versuchten, die Menge zurückzudrängen. Ich stand einer ärgerlichen aber sehr kleinen Polizistin gegenüber; ihr Gummiknüppel war auf der Höhe meiner Brust. „Gehen Sie zurück, gehen Sie zurück“, schrie sie, aber unsere Linie wankte nicht. Ich erklärte ihr ruhig und, wie ich meinte, ganz vernünftig, dass wir nicht zurückweichen würden, weil es keinen Ort gab, an den wir zurückgehen konnten.

Dieser Augenblick ist für mich zu einer Metapher geworden für den Platz, an dem sich die Bewegung für globale Gerechtigkeit, wie ich sie gerne nenne, heute befindet. Wir stehen einem Aufgebot von Mächten gegenüber, die uns dazu auffordern zurückzuweichen, uns zu zerstreuen, die Szene zu verlassen. Die Mächte des Staates, die Medien, all die Mächte, die den globalen Kapitalismus der Großkonzerne stützen, hätten es gerne, wenn wir verschwänden. Aber wir können nirgends hin.

Wir können nirgends hin, weil die Bedingungen, die wir seit langem bekämpft haben, immer noch bestehen. Der Abstand zwischen Arm und Reich hat sich nicht verringert, die Versuche der Großkonzerne ihre Führung zu festigen, haben nicht aufgehört, unsere Umwelt hat sich nicht wundersamerweise selbst geheilt, und unsere Wirtschafts- und Sozialsysteme sind nicht plötzlich erträglich geworden. Wir befinden uns auf der Titanic: unsere Bemühungen den Kurs des Schiffes zu ändern sind gerade torpediert worden, und wir brausen mit voller Kraft auf den Eisberg zu.

Uns ist nicht der Luxus gegeben Aktionen auf günstigere Zeiten zu verschieben. Unsere Bewegung muss nach vorne gehen. Wie tun wir das angesichts gewachsener Unterdrückung und potentiellen Widerstandes in der Öffentlichkeit?

I. Sich selbst behaupten:

Zunächst einmal: Wir geraten nicht in Panik und wir behaupten uns. Furcht ist allgegenwärtig im Augenblick, und die Inhaber von Macht unternehmen alles, um diese Furcht zu mehren und sie für ihre Zwecke zu nutzen. Während die Öffentlichkeit weitere Attacken von Terroristen fürchtet, haben wir in der Bewegung genauso viel oder mehr Furcht vor dem, was unsere Regierungen unter Umständen tun, um Bürgerrechte zu beschneiden und abweichende Meinungen ins Visier zu nehmen. Aber im einem und im anderen Fall ist die Furcht für die Inhaber von Macht die stärkste Waffe bei der Kontrolle der Gesellschaft. Wenn wir uns in einem Zustand der Furcht befinden, nehmen wir keine Informationen auf, sind wir unfähig eine Situation klar zu sehen oder zu beurteilen, treffen wir schlechte Entscheidungen. Es ist leichter uns zu kontrollieren.

Wir können lernen Furcht zu erkennen, in unserem Körper, bei unseren Treffen, bei unseren Aktionen miteinander. Wenn Furcht gegenwärtig ist, haltet einfach einen Augenblick lang inne, macht einen tiefen Atemzug und legt sie bewusst bei Seite. Dann fragt: “Was würden wir in dieser Situation tun, wenn wir keine Furcht empfänden ?“ Von dieser Perspektive aus können wir Entscheidungen treffen, die auf angemessener Vorsicht basieren, aber auch auf unseren Visionen.

II. Die Trauer annehmen:

Der 11. September hat uns alle zusammen in ein tiefes Loch der Trauer geworfen. Wir mussten sehen, wie die furchtbare Macht des Todes in unser Leben eindrang, wie sie uns verbrannte mit Schmerz und mit Verlust, wie sie unsere Prioritäten veränderte, all unsere Pläne zerstörte, uns daran erinnerte, dass wir auf der Erde wandeln, verwundbares sterbliches Fleisch.

Die politische Aufgabe, der wir uns gegenüber sehen, ist zu der Tiefe dieser Trauer zu sprechen, sie nicht zu verdecken oder zu verkleinern oder sie zu verwenden, um abgestandene Tagesordnungspunkte weiter zu verfolgen. Wenn wir nichts anderes tun als Menschen mit Megaphonen zu beschallen und die Politik, die Slogans, die Sprache der 60er Jahre wieder aufzuwärmen, werden wir keinen Erfolg haben. Die Bewegung, die wir jetzt aufbauen müssen, das Potential zur Veränderung, das aus dieser Tragödie erwachsen mag, muss direkt zum Herzen des Schmerzes sprechen, der allen politischen Lagern gemeinsam ist.

Aus dem Herzen der Welt ist ein großes Stück Fleisch gerissen worden. Was wir jetzt tun müssen, ist nicht die Wunde zu schließen, sondern es zu wagen noch tiefer in sie hineinzuschauen.

Um diese Trauer zu verstehen, müssen wir die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass sie schon vor dem 11. September in uns war, dass die Gewalt und der Tod jenes Tages eine Flutwelle latenter Trauer auslösten. Auf einer Ebene trauerten wir tatsächlich um die Opfer und mit ihren Familien um die Zerstörung vertrauter Orte und die Vernichtung unserer Lebensmuster. Aber auf einer tieferen Ebene trauerten viele von uns zu jener Zeit bereits, ob bewusst oder unbewusst, um die fehlende Bindung und Gemeinschaft in unserer Gesellschaft, die diese Türme baute, um die Trennung von der Natur, die jene verkörperten, um die Zurückdrängung der Wildnis, um die Verschließung von Möglichkeiten und die Verkleinerung unseres Lebensraumes. Diese gefrorene Trauer, die sich in Wut verwandelt hat, hat unseren Bewegungen Energie zugeführt, aber wir sind nicht die einzigen, die empfinden.

Mit der Trauer geht auch eine Furcht einher, tiefer als der Terror, der durch den Angriff selbst verursacht wurde. Denn jene Türme standen für den Triumph der Menschen über die Natur. Überlebensgroß, feuersicher gebaut, waren sie die Titanic unserer Tage. Die Tatsache, dass sie gebrannt haben und so schnell zusammengestürzt sind bedeutet, dass der ganze Überbau, der die Natur schwächt und uns unsere Bequemlichkeit und Sicherheit schafft, zusammenstürzen könnte. Und ohne ihn können die wenigsten von uns überleben.

Tief im Inneren wissen wir, dass unsere Technik und unsere Wirtschaft nicht auf Dauer bestehen können, dass die Natur stärker ist als wir, dass wir nicht ohne Folgen mit den Lebenssystemen der Erde herumspielen können, und dass wir auf der Erde eine solch tiefe Verzweiflung verursachen, dass sie notgedrungen aufbrechen, weinen und wüten muss. Die zusammenstürzenden Türme waren ein Abbild einer sich nahenden Abrechnung, die wir zwar fürchten, aber heimlich erwarten. Die Bewegung, die wir jetzt aufbauen müssen., muss das ganze Gewicht des Verlustes und der Furcht ansprechen, und doch auch Hoffnung bewahren. Wir müssen uns die Existenz der starken Kräfte des Chaos und der Ungewissheit eingestehen und doch weiterhin glauben, dass aus Chaos zwar Zerstörung, aber auch Kreativität hervorgehen kann.

III. Eine neue politische Sprache entwickeln:

Im Angesicht der Tiefe des Verlusts, der kalten Realität des Todes finden wir Worte unangemessen. „Was sage ich jemanden, der gerade seinen Bruder in den Türmen verloren hat?“ fragt mich ein zum inneren Kreis New Yorker AktivistInnen gehörender Mann. „Wie spreche ich ihn an?“

Die Sprache der Abstraktion funktioniert nicht. Ideologie funktioniert nicht. Verurteilendes oder herablassendes Verhalten, das Beschämen oder Beschuldigen anderer Menschen, all das kann den Verlust nicht wirklich in seiner Tiefe berühren. Nur die Poesie findet die Sprache der Trauer. Nur Worte, die vermitteln, welche Elemente des Lebens wir sehen, riechen, schmecken und fühlen können, vermögen uns zu erreichen.

Um das zu tun, müssen wir eine neue Sprache schaffen, eine Sprache des Wortes und eine Sprache der Tat. Uns auf der politischen Linken können bestimmte Worte und politische Formen genauso wichtig sein, wie den Katholiken die lateinische Messe. Wir beschwören die Begriffe „Imperialismus“ oder „Antikapitalistisch“ oder „Gewaltlosigkeit“ oder sogar „Frieden“ mit einer beinah religiösen Inbrunst, als ob nur allein Worte im Kampf Schläge austeilen könnten. Diese Worte sind ohne Zweifel nützlich und sinnvoll. Aber sie sind wie das Klischee, das der schlechte Dichter verwendet. Sie sind die leichte erste Antwort, die uns die Anstrengung des wirklichen Ausdrucks erspart.

Seit einiger Zeit höre ich einige meiner politischsten FreundInnen sagen: Ich kann an keiner weiteren Versammlung teilnehmen. Ich kann es nicht ertragen, dass mir auch nur noch eine einzige Person in ärgerlichem Ton sagt, welches die Antworten sind. Was wäre, wenn wir mitten in unseren Versammlungen anhielten und sagten, „ihr wisst doch, das sind komplexe Probleme, viele von uns haben gemischte Gefühle; nehmen wir uns doch die Zeit, dass alle hier Versammelten miteinander reden können anstatt sich noch mehr Reden anhören zu müssen.“

Wenn wir uns einige unserer unklaren Seiten eingestehen könnten, würden wir möglicherweise auch entdecken, dass wir der überwältigenden Mehrheit der Kriegsbefürworter näher stehen als wir glauben. Und die haben vielleicht ihre eigenen gemischten Gefühle.

IV. Unsere eigene Alternative zu Bushs Krieg anbieten:

Die Tatsache, dass die Angriffe vom September als Kriegshandlung anstatt schlicht als Verbrechen betrachtet wurden, hat den Tätern eine Art Würde verliehen. Die Tatsache, dass wir in den Krieg ziehen, hat und zu Bin Ladens Rekrutierungsbüro gemacht und entfremdet uns schnell die gesamte islamische Welt. Die Tatsache, das wir Afghanistan bombardieren, lässt uns in den Augen der islamischen Welt (und bei allen Menschen mit Herz und Verstand) als Mörder erscheinen und hat tausende neuer potentieller Feinde geschaffen, die bereit sind zu sterben. Dadurch, dass durch die Bombardements Lastwagen mit Hilfsgütern daran gehindert werden vor dem Einbruch des Winters größere Mengen von Nahrungsmitteln ins Land zu bringen, sind jetzt bis zu 7 Millionen Afghanen vom Hungertod bedroht.

Ganz gleich was uns Umfrageergebnisse und Medien mitteilen, bin ich nicht wirklich davon überzeugt, dass die Mehrheit der US Bevölkerung nach dem Blut der Afghanen lechzt. Der Satz, den ich mehrfach hörte, war ein klagendes: “Wir müssen etwas tun. Bushs Programm ist das einzige, das uns vorliegt.“ Die Angriffe sind real und absolut zerstörerisch. Wenn wir einfach nach „Frieden“ rufen, und „where have all the flowers gone?“ singen werden wir ihrer Ernsthaftigkeit nicht gerecht. Wenn wir uns Bushs Krieg widersetzen, brauchen wir eine klare Alternative.

Diplomatie bedeutet nicht Schwäche. Sie bedeutet klüger zu sein als die andere Seite, nicht nur besser bewaffnet. Diplomatie bedeutet auch nicht einfach nur Ultimaten zu stellen, die von Bomben gestützt sind. Sie bedeutet etwas zu verstehen von der Kultur der Menschen, mit denen verhandelt wird. Sie bedeutet wirklich zu verhandeln, „Zuckerbrot und Peitsche“ anzubieten, willens zu sein der anderen Seite mehr als nur völlige Unterwerfung zu gestatten. Wenn das Ziel des Krieges wirklich die Ergreifung Bin Ladens ist, nun gut, die Taliban haben gerade angeboten ihn an ein Drittland auszuliefern.

Das könnte eine Gelegenheit sein unsere Politik zu ändern, zu verhandeln, mit internationalen Institutionen und den Vereinten Nationen zusammenzuarbeiten und sie zu stärken, mit massiver und sinnvoller humanitärer Hilfe für die Region zu beginnen. Jede einzelne dieser Handlungen würde unsere langfristige Sicherheit weit mehr stärken als das unser gegenwärtiger Kurs tut.

V. Die wirklichen Ziele des Krieges aufdecken:

Unsere Chance irgendeines der oben genannten Dinge zu tun ist etwa genauso groß wie die, dass mir unsere jetzige Regierung einen Posten anbietet. Alles deutet darauf hin, dass Bush einen Krieg will, um die Vorherrschaft der USA in Zentralasien und dem Mittleren Osten zu errichten, um einer asiatischen Allianz zuvorzukommen, die unseren verbrieften Interessen ihre eigenen Interessen entgegensetzten könnte, um Kontrolle zu gewinnen über die großen Ölvorräte in Zentralasien und eine sichere Trasse für eine Ölpipeline durch Afghanistan zu schaffen, um von der Unrechtmäßigkeit seiner eigenen Präsidentschaft abzulenken, um die Politik der politischen Rechten zu vollenden. Wir müssen die Öffentlichkeit weiterhin über diese Ziele aufklären wie auch über die wirklichen Folgen dieses Krieges. Um das zu tun, müssen wir mit den Menschen reden, nicht nur in politischen Versammlungen und Teach-ins, sondern in unserer Nachbarschaft, an unserem Arbeitsplatz, in unserer Schule, im Bus, auf der Strasse, in Talkshows, mit unseren Familien. Es mag leichter sein in eine Polizeisperre zu marschieren, als in unserer persönlichen Umgebung eine unliebsame Meinung zu vertreten, aber wir müssen das tun und müssen lernen es ruhig und wirksam zu tun.

Und während wir über den Krieg reden, müssen wir Verbindungen herstellen zu den umfassenderen Fragen, mit denen wir uns vor dem 11. September beschäftigt haben. Das Gespräch über den Krieg kann die Gelegenheit bieten, Rassismus in Frage zu stellen und die historische Rolle der USA beim Training, der Bewaffnung und Unterstützung von Terroristen zu beleuchten, zu denen vor einigen Jahren auch Bin Laden und die Taliban gehörten. Macht zu einer Zeit des Terrorismus eine Wirtschaft wirklich Sinn, deren Fernverkehr völlig vom Öl abhängig ist? (Besonders, weil das auch früher keinen Sinn gemacht hat. Aber lassen wir das beiseite.) Die Angst vor Infektionen mit Milzbrandbakterien bietet eine perfekte Gelegenheit, die Sicherheit im Land wirklich voranzutreiben, in dem wir ein finanziell gut ausgestattetes, funktionierendes öffentliches Gesundheitssystem verlangen, die Verfügbarkeit von Krankenhausbetten und medizinischer Versorgung, die Unterstützung lokaler Nahrungsmittelproduzenten, die Entwicklung alternativer Energiequellen usw.. Die politische Rechte benutzt den Angriff und den Krieg, um ihre Politik zu rechtfertigen, aber mit ein wenig politischem Judo können wir ihre Vorstellungen von der Wirklichkeit zurechtrücken.

VI. Unsere Vision entwickeln:

Verzweiflung gebiert Fundamentalismus, Fanatismus und Terrorismus. Eine Welt, in der der Überfluss wirklich geteilt wird, wäre eine sicherere Welt. Die Politik des globalen Kapitalismus der Großkonzerne hat uns diese Welt nicht gebracht. Sie war ein Versuch und ist gescheitert. Wir müssen sie durch unsere eigne Vision ersetzen. Der Bewegung für globale Gerechtigkeit wurde oft vorgeworfen, dass sie nicht weiß, was sie will. In Wahrheit kennen wir die Umrisse von dem, was wir wollen, ganz genau, obwohl es ganz unterschiedliche Ideen über den Weg zu unserem Ziel gibt. Ich kann es euch in sechs kurzen Abschnitten beschreiben:

Wir möchten, dass Unternehmen aus einer Gemeinschaft hervorgehen und dieser Gemeinschaft und zukünftigen Generationen verantwortlich sind.
Wir möchten, dass Produzenten Rechenschaft ablegen über die wirklichen sozialen und ökologischen Kosten ihrer Produkte.
Wir sagen, dass es Interessen der Gemeinschaft gibt, die geschützt werden müssen, dass es Ressourcen gibt, die zu lebensnotwendig, zu kostbar oder zu heilig sind, um zum Profit einer kleinen Gruppe ausgebeutet zu werden. Dazu gehören alle Dinge die Leben erhalten: Wasser, traditionelles Land und fruchtbares Bauernland, das Kollektiverbe ökologischer und genetischer Vielfalt, das Klima auf der Erde, die Lebensräume seltener Arten und gefährdeter menschlicher Kulturen, heilige Plätze, sowie unser kollektives kulturelles und intellektuelles Wissen.
Wir sagen, dass die, die schuften, als absolutes Minimum ein Recht auf Sicherheit haben, auf gerechte Entlohnung, die Leben, Hoffnung und Würde garantiert, sowie auf die Gestaltung ihrer Arbeitsbedingung.
Wir sagen, dass wir als Menschen eine kollektive Verantwortung für das Wohlergehen anderer haben, dass das Leben voll Ungewissheit ist, voll Unglück, Verletzung, Krankheit und Verlust, und dass wir einander helfen müssen, diese Verluste zu ertragen, dass wir großzügig und wohlwollend Bedingungen schaffen müssen, in denen alle Menschen Nahrung, Kleidung, Unterkunft, medizinische Versorgung und Bildung haben, sowie die Möglichkeit ihre Träume und Sehnsüchte zu verwirklichen. Erst dann werden wir wahre Sicherheit genießen.
Wir sagen, dass Demokratie bedeutet, dass Menschen eine Stimme haben bei den Entscheidungen, die sie betreffen, wirtschaftliche Entscheidungen eingeschlossen.

VII. Unsere Strategie entwickeln:

Wir können damit beginnen, indem wir feststellen, dass wir in den vergangenen zwei Jahren eine höchst erfolgreiche Strategie hatten. Wir haben seit Seattle gegen jeden Gipfel opponiert, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Institutionen der Globalisierung zu lenken, die im wesentlichen im Geheimen funktionierten und um ihnen ihre rechtliche Basis zu entziehen. Systeme fallen, wenn sie eine Legitimitätskrise durchmachen, wenn sie nicht länger glaubwürdig sind oder Zustimmung genießen. Unsere Strategie sollte weiterhin darauf abzielen, die Institutionen des Kapitalismus der global agierenden Großbetriebe in diese Krise zu stürzen. Inzwischen schafft die Regierung diese Krise vielleicht schon selbst, obwohl es nicht den Anschein macht. Denn letztlich entzieht nichts einer Regierung schneller die rechtliche Basis als die Tatsache, dass diese unfähig ist für die physische und für die wirtschaftliche Sicherheit ihrer Bevölkerung zu sorgen.

Unsere Strategie muss umfassender und komplexer werden. Bekämpfen wir die Gipfeltreffen wann und wo wir können, benutzen wir aber vielleicht einige neue Taktiken, die die Alternativen, für die wir stehen, ganz deutlich werden lassen.

Wenden wir unsere Aufmerksamkeit mehr der lokalen organisatorischen Arbeit zu, sprechen wir in unserem persönlichem Umfeld über globale Fragen und lassen wir Organisationen und Aktivismus zu einem andauernden, fortlaufenden Prozess werden und finden wir Wege diesen Prozess so spannend und aufregend zu gestalten, wie einige der großen globalen Aktionen. Finden wir Wege lokale Fragen und Aktionen regional und global zu vernetzen. Fangen wir an Alternativen zu schaffen: alternative Wirtschaftsunternehmen in neuer Gestalt, basisdemokratische Regierungssysteme wie Nachbarschaftsräte oder Stadtversammlungen, alles von alternativen Energiekooperativen bis zu Gemeindegärten oder lokalen Währungen. Suchen wir nach Wegen wie diese Alternativen dem Status Quo die rechtliche Basis entziehen können.

VIII. Uns in aller Offenheit organisieren:

In Zeiten zunehmenden Drucks liegt die stärkste Art des Widerstands nicht im sich verbergen, sonder darin, unsere Organisationsweise und unsere Kommunikation sogar noch offener zu gestalten. Je häufiger wir offen auftreten, desto schwieriger wird es sein, uns als Terroristen zu brandmarken. Je mehr Gesichter sie fotografieren bei politischen Versammlungen und Demonstrationen, desto bedeutungsloser wird jedes einzelne Gesicht sein. Je mehr Informationen sie sammeln, desto weniger werden sie im Stande sein zu vergleichen, zu analysieren, zu verstehen. Und wenn sie meine E-Mail lesen, dann können sie das gerne tun. Irgendjemand sollte das sowieso tun, und ich habe keine Zeit alles selbst zu lesen. Vielleicht könnte ich ja einem von ihnen eine kleine Extrasumme dafür zahlen, dass er Ordnung in diesen Text bringt und mir eine Zusammenfassung der wesentlichen Punkte schickt. Die Sicherheitskultur muss entweder so gut sein, dass das CIA ausgetrickst werden kann oder es lässt einen wie jemanden aussehen, der etwas zu verbergen hat, und lenkt die Aufmerksamkeit der Behörden auf eineN. Und es macht es äußerst schwierig Menschen zu mobilisieren, zu informieren und zu begeistern. Es gibt natürlich Aktionen, die vom Überraschungsfaktor abhängen, aber mit ein bisschen Geschick können wir herausfinden wie das in einer grundsätzlich offenen Weise zu tun ist. „Und heute Abend erhält jedeR SprecherIn einer Affinitätsgruppe (Gruppe geistiger Verwandtschaft) einen versiegelten Umschlag- öffnet ihn um fünf Uhr morgen früh, und ihr werdet zwei verschiedene Ausgangspunkte für eure Demonstration vorfinden. Werft eine Münze, um zu entscheiden, zu welchem ihr geht.“

IX. Politischen Aktionen Wichtigkeit geben:

Politische Aktionen können in den nächsten Monaten und Jahren wertvoller werden Das bedeutet einfach, dass wir unsere Aktionen klarer und bedachter planen und ausführen müssen. Die meisten von uns sind bereit Risiken einzugehen bei dieser Arbeit und Opfer zu bringen, falls nötig, aber niemand möchte ein Opfer bringen für etwas Sinnloses und Dummes. Wir können uns oberflächlich geplante, schlecht überlegte Aktionen, mit denen wir nichts erreichen, nicht länger leisten- und, glaubt mit, ich habe einen großen Anteil an solchen Aktionen.

Wir sollten niemals eine risikoreiche Aktion durchführen, wenn nicht die folgenden Punkte besprochen wurden:

Wir kennen unsere Absicht – versuchen wir das öffentliche Bewusstsein zu erweitern, einer Institution die rechtliche Basis zu nehmen, einen einzelnen Menschen zu beeinflussen, ein direktes Unrecht zu bewenden?
Wir haben ein klares Ziel und kennen es genau – versuchen wir eine Versammlung zu beenden, eine Petition zu überreichen, einen Regierungsvertreter dazu zu bringen, sich mit uns zu treffen, einen Dienst zu leisten? Was versuchen wir zu vermitteln, wem und auf welche Weise? Wie würde der Sieg aussehen?
Wir sorgen dafür, dass die Handlungen, die wir vollbringen, die Symbole, die wir verwenden, die Blickwinkel, die wir wählen, die Taktiken, die wir benutzen, unsere Absichten und Zielvorstellungen widerspiegeln. Wir widerstehen der Versuchung nicht zu uns passende Dinge zu tun, die uns unseren Blickwinkel nehmen könnten.
Wir haben eine Strategie des Schlusses - Wie wollen wir eine Aktion beenden? Wie werden wir hinausgelangen, wenn wir hineingekommen sind?
Wir haben zuverlässige Hilfe für hinterher – juristische, medizinische, politische; Menschen, die falls nötig , solidarisch mit uns sind.

X. Taktiken verwenden, die zu der neuen Strategie und Lage passen:

Wir alle überdenken unsere Taktiken im Licht der gegenwärtigen Lage. Wir streiten oft um die richtige Taktik unter moralischen Aspekten; ist es richtig oder falsch, gewalttätig oder gewaltfrei einen Kanister voll Tränengas in die Polizeilinien zurückzuwerfen? Ein Fenster einzuwerfen? Wir täten vielleicht besser daran zu fragen: “Unterstützen diese besonderen Taktiken unsere objektiven Ziele?“ und „Sind sie eigentlich wirksam?“ Diejenigen unter uns, die Taktiken enger Konfrontation befürworten, wie Beschädigung von Eigentum, Kampf mit der Polizei, versuchen im Allgemeinen das System zu treffen. Aber inzwischen ist das System härter getroffen als wir uns es je vorstellen konnten und bewegt sich auf faschistische Verhaltensweisen zu, nicht auf mehr Freiheit. Im augenblicklichen Klima werden solche Taktiken uns aller Wahrscheinlichkeit nach selbst schaden und die Rechtmäßigkeit des Systems bestätigen.

Viele klassische Taktiken der Gewaltlosigkeit dienen dazu, die Kluft zwischen denen und uns zu vertiefen, hehre moralische Grundsätze für sich in Anspruch zu nehmen und auf die Gewalttätigkeit des Systems hinzuweisen. Aber viele dieser Taktiken funktionieren nicht mehr wie früher. Statische, passive Taktiken werden langweilig und nehmen Kraft. Symbolhafte Festnahmen auf Grund geringfügiger Gesetzesverstöße scheinen die Öffentlichkeit nicht mehr von unserem Edelmut und unserer Hingabe zu überzeugen, wenn sie überhaupt wahrgenommen werden. Massenverhaftungen werden unter Umständen zur Rechtfertigung von Polizeigewalt hergenommen, selbst wenn die Verhafteten vollkommen friedlich waren. Wenn die Polizei kooperativ ist und die Verhaftung leicht und risikolos aussieht, dann stützt dieser Prozess die Macht des Staates, als dass er sie in Frage stellt. Wenn sie das nicht ist, dann haben sogar symbolische Aktionen einen hohen Preis die Haftdauer oder die Bewährung betreffend. Es mag den Preis wert sein, aber wir können ihn nur ein paar mal in unserem Leben zahlen. Deshalb müssen unsere Entscheidungen durchdacht und strategisch sein.

Wir brauchen ein neues Vokabular für Taktiken, die uns Kraft geben, visionär sind, Konfrontation ermöglichen ohne dass wir für den Prototyp eines Terroristen / einer Terroristin gehalten werden, und die in Richtung einer Legitimationskrise eines Systems arbeiten. Wir brauchen auch Aktionen und Taktiken, die die Welt, die wir schaffen wollen, vorwegnehmen, die das aber auf eine Weise tun, die Kanten und Biss hat. Hier sind einige Strategien, die wir bereits verfolgen, die aber weiterentwickelt werden könnten. Mobile, fließende Straßentaktiken: Gruppen wie „Art and Revolution“, „Reclaim the Streets“, die „Pink Blocs“ von Prag und Genua und der „Living River“ in Quebec haben Kunst, Tanz, Trommeln, Kreativität und Anmut zum Teil von Straßenaktionen werden lassen und mobile und fließende Straßentaktiken entwickeln. Solche Aktionen zielen nicht auf Inhaftierungen der TeilnehmerInnen ab (wenn das natürlich auch eine Folge der Aktionen sein kann), auch nicht auf Konfrontation mit der Polizei, sondern auf die Erreichung eine Zieles: Einen Platz beanspruchen und ihn neu bestimmen, den normalen Tagesablauf unterbrechen und gleichzeitig die Freude an der Revolution, die wir machen wollen, ausdrücken.

Am 16. Oktober haben Kolonnen von Schlangentänzern es fertig gebracht, den Finanzdistrikt trotz massiver Polizeipräsenz in Unruhe zu versetzen. Der „Pink Bloc“ bewegte sich Schlangenlinien tanzend durch die Polizeilinien. Das „Pagan Cluster“ („Heidenmeute“) in Quebec und Washington D.C. konnte inmitten von gefährlichen Situationen Straßenrituale feiern und das auf eine Weise, die es Menschen mit unterschiedlich großen Sicherheitsbedürfnissen ermöglichte, daran teilzunehmen. Die „Fogtown Action Avengers” in San Francisco feierten ein offenes Ritual in aller Öffentlichkeit, das die Polizei von einer Überraschungsaktion, die den Börsenbetrieb behindern sollte, ablenkte. Diese Aktion wurde von einer als Robin Hood verkleideten Affinitätsgruppe durchgeführt.

XI. Platz in Anspruch nehmen:

Die Gruppe „Reclaim the Streets“ besetzt eine Kreuzung, bringt eine Musikanlage und Sofas dahin und veranstalten eine Party. Eine „ vorübergehend autonome Zone“ ist ein Ort, den wir übernehmen und wo wir die Welt, in der wir leben wollen, exemplarisch darstellen: kostenlose Nahrung, Heilung, Bildung für alle, ein wirklich freier Markt, auf dem Waren verschenkt oder gehandelt werden, mit Workshops, Gesprächen, Sportveranstaltungen, Theater.

Straßendienste und alternative Dienste: Gruppen wie „ Food Not Bombs“ versorgen Obdachlose schon seit Jahrzehnten mit Nahrungsmitteln. Eine der erfolgreichsten Aktionen, mit der ich je zu tun hatte, war die einer Gruppe mit Namen „Prevention Point“, die als erste auf die Straße ging und Drogensüchtigen den Austausch von Injektionsnadeln anbot, um die Ausbreitung von AIDS zu verhindern. Während der zeitlich begrenzten autonomen Zone auf Anlass des Treffens antikapitalistischer Gruppen im September in Washington D.C. und während des Friedensmarsches am Sonntag schuf der „Pagan Cluster“ einen Ort der emotionalen Heilung, an dem informelle Beratung , Massage, Nahrung, Wasser und Heilung durch Handauflegen geboten wurden. Die „IndyMedia Zentren“ bieten alternative Berichterstattung an und stellen eine große Herausforderung für die Mediengesellschaften dar. Unsere medizinischen und juristischen Dienste während Aktionen sind ausbaubar. Untergrundgärtner könnten neu mobilisiert werden. Stellt euch ein Treffen vor nach dem eine Gemeinde völlig verändert ist, durch Gemeinschaftsgärten verändert, weil die giftigen Abfallhalden sich regenerieren, weil Wurmfarmen Erfolg haben und Obstbaumalleen entstanden sind.
Bildung für alle: Eine der guten Seiten von Massenzusammenkünften sind die Bildung und das Training, die wir einander geben könnten, von Teachings über die Weltwirtschaft bis hin zu Kletterkursen. Beinahe jeder Gipfel hatte seinen Gegengipfel. Die meisten von ihnen waren so etwa wie eine akademische Konferenz aufgebaut, Moderatoren sprachen zum Publikum oder leiteten eine Diskussion. Aber in diesen Konferenzen könnte noch viel mehr Interaktives und Kreatives Lehren und Lernen statt finden: Rollenspiele. Geschichtenerzählen, Selbsthilfegruppen. Wir könnten ein riesiges Treffen abhalten, wo Menschen Delegationen darstellen und sich mit den vorliegenden Problemen beschäftigen, aber aus dem Blickwinkel unserer eigenen Wertvorstellung.
Die Menschen möchten unbedingt über Krieg reden, über ihre Ängste, ihre Vorstellungen und Meinungen. Die Zapatisten geben uns das Vorbild der Consulta – ein Prozess des zu den Menschen Gehens, um ihre Sorgen anzuhören, aber auch zu mobilisieren. Wir könnten bei politischen Versammlungen Reden zehn Minuten lang aussetzen um die Menschen miteinander sprechen zu lassen. Oder Reden überhaupt abschaffen, und statt dessen Gruppen auffordern, kleinere Diskussionsrunden zu bilden, in denen über deren Probleme und Taktiken gesprochen wird, oder kurze Trainingsrunden, Spiele, Tänze oder Rituale anzubieten. Und wir könnten Wege finden, die spontane öffentliche Gespräche als Möglichkeit zur Information bieten. Wohnwagen könnten Diskussion und Information aus den städtischen Zentren herausbringen und könnten alternative Energien und Möglichkeiten darstellen, in dem sie ihre Fahrzeuge mit Biogas und ihre Musikanlagen mit Solarenergie betreiben. Das sind nur einige Ideen, die unser Denken anregen und unsere Kreativität erwecken können.

XII. Unseren Geist erneuern:

Dies sind schwere Zeiten. Viele von uns arbeiten seit langem intensiv und sehen nun die Möglichkeit, das unsere schwer erreichten politischen Gewinne hinweggefegt werden. Angst und Verlust umgeben uns und viele Mächte versuchen uns das Gefühl zu geben, dass wir isoliert, an den Rand gedrängt, unserer Kraft beraubt sind. Im besten Fall scheint die Arbeit, die vor uns liegt, überwältigend. Wenn wir diese Arbeit aufrecht erhalten und unseren Schwung wiedergewinnen wollen, müssen wir uns eine Zeit der Ruhe gönnen, müssen wir zu den Plätzen gehen, an deren Rettung wir so hart arbeiten, müssen wir offen sein für deren Schönheit, müssen wir von den Gemeinschaften, für die wir arbeiten, Unterstützung und Liebe bekommen. Wir müssen unsere Beziehungen untereinander pflegen und dürfen nicht nur politische Solidarität geben, sondern auch persönliche Wärme und Sorge. Tod und Verlust verändern unsere Prioritäten, lehren uns, wie sehr wir einander brauchen und machen es uns leichter, einige der Nichtigkeiten beiseite zu schieben, die unsere wahren Verbindungen belasten. Viele AktivistInnen misstrauen der Religion und der Spiritualität, oft aus guten Gründen. Aber jede und jeder von uns beteiligt sich an dieser Arbeit, weil daran etwas heilig ist für uns - heilig in dem Sinne, dass sie mehr bedeutet als unsere Bequemlichkeit oder Annehmlichkeit, dass sie all unsere anderen Werte bestimmt, dass wir willens sind, in ihrem Dienst Risiken einzugehen. Vielleicht ist es kein Gott, keine Göttin oder Gottheit, sondern eher ein Glaube an Freiheit, das Gefühl, das wir haben, wenn wir unter einem Redwood Baum stehen, einen Vogel am Himmel fliegen sehen, eine Bindung an die Wahrheit oder an ein Kind. Was immer es auch ist, es kann uns speisen und nähren. Für AktivistInnen, die irgendeiner bestimmten Form spiritueller Praxis anhängen, ist die Gelegenheit, sie zu praktizieren jetzt gut. Für diejenigen, die das nicht haben rentiert es sich vielleicht doch, sich zu fragen: „Warum tue ich diese Arbeit? Was ist am Wichtigsten für mich? Was nährt mich eigentlich?“

Die Antwort kann großartig und erhaben sein oder klein und gewöhnlich, auffällig oder unauffällig. Was immer sie ist, mach sie zu einer Priorität. Befrage dich täglich wenn du kannst, oder wenigstens regelmäßig. Bring diese Antworten zu Aktionen mit. Lass sie deine Energie erneuern, wenn du dich matt fühlst. Wir brauchen dich, so lange der Kampf andauert und wenn du für dich sorgst dann erhältst du eine der wertvollsten Ressourcen der Bewegung. Das Ziel der Terroristen, ob von Staate wegen oder als Einzelkämpfer, ist es, unseren gesamten geistigen und emotionalen Raum mit Furcht zu erfüllen, mit Wut, Kraftlosigkeit und Verzweiflung, uns von den Quellen des Lebens und der Hoffnung abzuschneiden. Gewalt und Furcht können uns unempfänglich machen für die Dinge und Lebewesen, die wir lieben. In diesem Fall welken wir und sterben. Wenn wir uns der Schönheit der Welt bewusst öffnen, wenn wir uns dazu entschließen, ein anderes bedürftiges, zerbrechliches Wesen zu lieben, dann vollbringen wir einen Akt der Befreiung, der genauso mutig und radikal ist wie jede Konfrontation mit Tränengas. Wir können nur noch vorwärts gehen. Wenn wir an der Hoffnung und den Visionen festhalten, wenn wir uns mutig zu gehen trauen und in den Dienst dessen, was wir lieben zu handeln, werden die Schranken, die uns zurückhalten, fallen, so wie die Polizei bei unsere Demonstration in Washington D.C. zurückwich. Der neue Weg ist ohne Wegweiser und es gibt keine Karten. Es fühlt sich fremd an, aber auch anregend; gefährlich aber frei. Wir sind auf der Welt, um uns auf diesen Weg zu machen und die großen Mächte des Lebens und der Kreativität gehen ihn mit uns, einer lebenswerten Zukunft entgegen.

Starhawk
www.starhawk.org

copyright Starhawk 2001
(This copyright notice protects me, as this piece will be published
in Spring '02 in a collection of my writings called Webs of Power:
Notes from the Global Uprising. But please feel free to forward
this, reprint it, translate it, post it or reproduce it for nonprofit
uses.)

Diese Copyright Anmerkung schützt mich, weil der Artikel im Frühjahr 2002 in einer Sammlung meiner Schriften, mit dem Namen „Gewebe der Macht – Notizen zu einem weltweiten Aufstand“ erscheinen wird. Bitte nehmt euch die Freiheit, das hier zu gemeinnützigen Zwecken weiter zu senden, zu drucken, zu übersetzen oder sonstwie zu vervielfältigen..

Letzte Anpassung: 29.09.2009