Es bedingt einen Bewusstseinswandel,
um den Zustand des Friedens zu erlangen.
Dann erst wird wirkliche Gewalt-Prävention möglich !

DIE VERSCHÜTTETE QUELLE DES FRIEDENS

Von Willi Maurer

Die Spirale der Gewalt zeigt, dass wir andern Menschen das antun, was uns selbst widerfahren ist. Doch ohne Selbsterforschung bleiben wir blind gegenüber der tief in uns verdrängt liegenden Wahrheit.
In Hochkulturen ist es seit Jahrtausenden üblich, Neugeborene von ihrer Mutter zu trennen und wegzulegen ­ in die Wiege, ins Kinderzimmer, in fremde Hände. Damit ist der alle Sinne umfassende, prägende Kontakt zwischen Mutter und neugeborenem Kind, das "Imprinting", verunmöglicht.
Aus der Tierforschung weiß man, was für verheerende Folgen im sozialen Verhalten und bei späterer Mutterschaft durch das fehlende Imprinting entstehen. Mutter und Kind erkennen einander nicht mehr und zeigen verschiedene Arten von Fehlverhalten, die existenzgefährdend sein können.
Eine der Konsequenzen des fehlenden "Imprintings" könnte die Tendenz sein, Gewalt anzuwenden, und zwar dann, wenn in uns das in frühester Kindheit verdrängte Gefühl der Ohn­Macht angerührt wird. Auch das Unvermögen, sich in das Erleben neugeborener Babies einzufühlen und sie wegzulegen, könnte eine dieser Konsequenzen sein !

Ein Bewusstseinssprung ist von Nöten, um vom "Kampf gegen die Gewalt" zur wirklichen Gewaltprävention zu finden, nämlich zu individuellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen die das Imprinting ermöglichen.


Über den Autor:
Willi Maurer begleitet seit zwanzig Jahren suchende Menschen mit Gefühls­ und Körperarbeit und unterrichtet Aikido. Im Netzwerk HOLON ist er zuständig für die Arbeitsgruppe "Tiefenpsychologische Zusammenhänge".

Es ist sein Wunsch,dass dieser Artikel tiefgehende gesellschaftliche Reflexionen im Dienste eines weltumspannenden Friedensprozesses auszulösen vermag. Die Leserinnen und Leser sind eingeladen, sich daran über das Forum auf der HOLON­Website www.holon.ch zu beteiligen.

Nach mehrjähriger, tiefgreifender Selbsterfahrung mit verschiedenen holistischen Therapieformen hatte er die Gelegenheit, zusammen mit einem Dutzend (einige davon angehende) Therapeuten und Therapeutinnen für die Dauer eines Jahres einen Forschungs­ und Lebenskreis zu bilden: "Wir hielten uns täglich während 6 Stunden (während zehntägigen Intensivphasen gar rund um die Uhr) im selben Raum auf.
Wir schufen Strukturen, die uns erlaubten, unsere Konflikte emotional und körperlich mit voller Intensität, und dennoch gefahrlos, zum Ausdruck zu bringen.
Im Wissen darum, dass wir zutiefst gewohnt waren, uns in unerträglich scheinenden Konfliktsituationen zurückzuziehen, verzichteten wir bewusst auf Rückzugsmöglichkeiten, um zu erforschen, was dann geschieht.
Die gemachten Erfahrungen zeigten deutlich auf, dass hinter dem in unserem Kulturkreis herrschenden Beziehungs­, Sexual­ und Gewaltverhalten etwas ganz anderes liegt, als wir bis anhin angenommen hatten..."

Ausführlich dargestellt hat W. Maurer seine aus einem außergewöhnlichen Selbsterfahrungsprozess und seiner Arbeit mit gewalttätigen Jugendlichen gewonnenen Erkenntnisse im Buch "Zugehörigkeit. Der verpasste Augenblick ist er nachholbar?"; erschienen im Selbstverlag, zu beziehen bei:

W. Maurer, Doné, CH 6994 Aranno, E mail: willi-maurer@sunrise.ch

Weitere Infos im Internet zum Thema:

http://www.willi-maurer.ch

www.birthworks.org/primalhealth/

www.fraternet.org/naissance//docs/pau fr.htm

www.psc.uc.edu/hs/HS_Prescott1.htm

www.continuum concept.org/


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